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HIV und Aids - aktuelle Daten & Fakten - UNAIDS zum Welt AIDS Tag 2020

Wissensstand 2020

In den letzten Jahren konnte die Weltgemeinschaft wichtige Erfolge in der Prävention und Behandlung von HIV und Aids erzielen. Es stehen aber noch gewaltige Herausforderungen vor uns, bis die Epidemie überwunden ist.

 Im Jahr 2020 (die neuesten verfügbaren Daten, veröffentlich 2021)

37,7 Millionen mit HIV lebende Menschen (2020)
27,5 Millionen Menschen erhalten eine antiretrovirale Therapie (Zeitpunkt Ende Juni 2020)
1.5 Millionen Menschen wurden 2020 neu mit HIV infiziert.
680 000 Menschen starben 2020 an AIDS-bedingten Krankheiten.
79,3 Millionen Menschen haben sich bis Ende 2020 seit Beginn der Epidemie mit HIV infiziert.
36,3 Millionen Menschen sind bis Ende 2020 seit Beginn der Epidemie an AIDS-Erkrankungen gestorben.

Menschen, die mit HIV leben

Im Jahr 2020 lebten 37,7 Millionen Menschen mit HIV, darunter
36.0 Millionen Erwachsene
1.7 Millionen Kinder (<15 Jahre)
53% davon waren Mädchen und Frauen
84% aller mit HIV lebenden Menschen kannten ihren HIV-Status
Etwa 6.1 Millionen Menschen wussten nicht, dass sie mit HIV leben.

Menschen, die mit HIV leben und Zugang zur antiretroviralen Therapie haben

Bis Ende Dezember 2020 hatten 27,5 Millionen Menschen mit HIV, Zugang zu einer antiretroviralen Therapie (im Vergleich zu 7,8 Millionen im Jahr 2010)
Im Jahr 2020 hatten 73%(2019 67%) aller Menschen, die mit HIV leben, eine Behandlung erhalten.
74% (2019: 68%) der mit HIV lebenden Erwachsenen im Alter von 15 Jahren und älteren Menschen hatten Zugang zur Behandlung, ebenso wie 54% (2019: 53%) der Kinder im Alter von 0-14 Jahren.
79% (2019: 73%) der weiblichen Erwachsenen ab 15 Jahren hatten Zugang zur Behandlung, jedoch nur 69% (2019: 61%) der männlichen Erwachsenen ab 15 Jahren.
85% der schwangeren Frauen, die mit HIV leben hatten in 2020 Zugang zu antiretroviralen Medikamenten, um eine Übertragung von HIV auf ihre Kinder zu verhindern.

Neue HIV-Infektionen

Seit dem Höhepunkt der Epidemie im Jahr 1997 konnten die Neuinfektionen mit HIV um 52% reduziert werden.
Im Jahr 2020 gab es ca. 1.5 Millionen neue HIV-Infektionen, verglichen mit 3.0 Millionen im Jahr 1997.
Seit 2010 sind die Neuinfektionen mit HIV bei Erwachsenen um schätzungsweise 31% zurückgegangen, von 2.1 Millionen auf 1.5 Millionen in 2020.
Seit 2010 sind die Neuinfektionen mit HIV bei Kindern um 53% zurückgegangen, von 320.000 im Jahr 2010 auf 150 000 in 2020.

AIDS-bedingte Todesfälle

Mit Aids in Zusammenhang stehende Todesfälle konnten um 64% seit 2004 reduziert werden (um 47% seit 2010)
Im Jahr 2020 gab es 680.000 weltweite aids-bedingte Todesfälle (2019: 690.000, verglichen mit 1.9 Millionen im Jahr 2004 und 1.3 Millionen in 2010). Seit 2001 bis 2020 entspricht dies einer Reduktion um 55%. Seit 2010 konnten die diesbezüglichen Todesfälle bei Frauen und Mädchen um 53%, bei Männern und Jungen um 41% reduziert werden.

COVID-19 und HIV

Menschen, die mit HIV leben, erleiden schwerwiegendere Folgen und es existieren mehr Komorbiditäten von COVID-19 als bei Menschen, die nicht mit HIV leben, der Fall ist.
Mitte 2021 hatten die meisten Menschen, die mit HIV leben keinen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen.
Studien aus England und Südafrika haben ergeben, dass das Risiko, an einer COVID-19-Infektion zu sterben, bei Menschen mit HIV doppelt so hoch war wie in der Allgemeinbevölkerung.

In Afrika südlich der Sahara leben zwei Drittel (67 %) der Menschen mit HIV.  Aber die COVID-19-Impfstoffe, die sie schützen könnten, kommen nicht schnell genug an. Im Juli 2021, hatten weniger als 3 % der Menschen in Afrika mindestens eine Dosis eines COVID-19 Impfstoffs erhalten.

Der Lockdown sowie andere Beschränkungen aufgrund von COVID-19 haben HIV-Tests behindert und in vielen Ländern zu einem starken Rückgang der Diagnosen und der Überweisungen zur HIV-Behandlung geführt. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria berichtete, dass nach den Daten, die in 502 Gesundheitseinrichtungen in 32 afrikanischen und asiatischen Ländern erhoben wurden, dass während des ersten COVID-19-Lockdowns im Jahr 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2019 HIV-Tests um 41 % und die Überweisungen zur Diagnose und Behandlung um 37 % zurückgingen.

90-90-90 Ziele bis 2020 nicht erreicht, 2021: 95-95-95 Zielen bis 2025

Unter allen Menschen die mit HIV leben kannten im Jahr 2020 84% (2019: 81%) ihren Status,
73% davon (2019: 67%) hatten Zugang zu HIV-Therapien und 66% (2019: 59%) haben eine unterdrückte Virusvermehrung.
Unter allen Menschen die mit HIV leben kannten im Jahr 2020 84% (2019: 81%) ihren Status, insgesamt 73% aller mit HIV lebenden Menschen hatten Zugang zu HIV-Therapien und insgesamt 66% haben eine unterdrückte Virusvermehrung.

Frauen

Jede Woche infizieren sich rund 5000 junge Frauen im Alter von 15-24 Jahren mit HIV.
In Afrika südlich der Sahara treten sechs von sieben Neuinfektionen bei Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren bei Mädchen auf.
Junge Frauen im Alter von 15-24 Jahren leben im Vergleich zu Männern doppelt so häufig mit HIV.
Im Jahr 2020 infizierten sich jede Woche rund 4200 heranwachsende Mädchen und junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit HIV.
Mehr als ein Drittel (35%) der Frauen auf der ganzen Welt haben irgendwann in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt.
In einigen Regionen sind Frauen, die sexuelle Gewalt erleben, anderthalb Mal häufiger mit HIV infiziert als Frauen, die keine derartigen Gewalterfahrungen hatten.
Im südlichen Afrika liegt der Anteil der Frauen und Mädchen unter allen HIV-Neuinfektionen bei 63% aller HIV-Neuinfektionen 2020.

Schlüsselgruppen

Die Verteilung von HIV unter den Schlüsselgruppen (Sexarbeiter*innen und ihre Kunden, schwule Männer und andere Männer, die Sex mit Männern haben, Menschen, die Drogen gebrauchen, Transgender-Personen) und deren Sexualpartner*innen gestaltet sich wie folgt:

65 % der neuen HIV-Infektionen weltweit, darunter
93% HIV-Neuinfektionen außerhalb der Region südlich der Sahara.
39% HIV-Neuinfektionen südlich der Sahara.

 Das Risiko, HIV zu bekommen, ist:

 25 x höher bei Männern, die Sex mit Männern haben.
35 x höher bei Menschen, die Drogen spritzen
26 x höher für Sexarbeiter
34 x höher für Transgender Frauen

HIV/Tuberkulose (TB)[MO1] 

TB ist nach wie vor die häufigste Todesursache bei Menschen, die mit HIV leben, und macht etwa einen von drei mit AIDS in Verbindung stehenden Todesfällen aus.
Im Jahr 2018 erkrankten etwa 10,0 Millionen Menschen an TB, darunter 9% unter Menschen mit einer HIV-Infektion
Menschen, die mit HIV ohne TB-Symptome leben, benötigen eine TB-Präventionstherapie, die das Risiko einer TB-Erkrankungen verringert und die TB/HIV-Todesraten um rund 40% reduziert.
1,8 Millionen Menschen mit HIV in 65 Ländern begannen 2018 eine TB-Behandlung
Schätzungsweise 44% der Menschen, die mit HIV und Tuberkulose leben, wissen nichts von ihrer ihrer Ko-Infektion und erhalten deshalb keine medizinische Hilfe.

Investitionen

Ende 2020 standen 21,5 (2019: 18.6) Milliarden US-Dollar für die AIDS-Bekämpfung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zur Verfügung.

Rund 61% aller Gesamtressourcen für HIV in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen kamen in 2020 aus inländischen Quellen

UNAIDS schätzt, dass im Jahr 2025 29 Milliarden US-Dollar für die AIDS-Bekämpfung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, einschließlich Ländern, die früher als Länder mit höherem Einkommen galten, benötigt werden, um AIDS als globale Bedrohung der öffentlichen Gesundheit zu beenden.

Quelle: Fact Sheet zu Welt AIDS Tag 2021 (Fact sheet - Latest global and regional statistics on the status of the AIDS epidemic. (unaids.org))

 

Ergänzung Aktionsbündnis gegen AIDS

Update zu Aspekten globaler Diskriminierung (Quelle UNAIDS Bericht)

 
82 Länder kriminalisieren Formen der Nicht-Offenlegung des HIV Status, Übertragung und Aussetzung von HIV
 103 Länder kriminalisieren Sexarbeit
108 Länder kriminalisieren Drogenkonsum oder –Besitz
 ca. 30 Länder deportieren Menschen aufgrund von HIV (Quelle: https://hivtravel.org)
ca. 50 Länder haben diskriminierende Bestimmungen zu Einreise und Aufenthalt für Menschen mit HIV (Quelle: https://hivtravel.org)
76 Länder kriminalisieren und diskriminieren Schwule und andere LGBTI-Communities (https://ilga.org) Quelle: Fact Sheet zu Welt AIDS Konferenz 2020 http://www.unaids.org

Quelle:  Fact sheet - Latest global and regional statistics on the status of the AIDS epidemic. (unaids.org)

Ergänzung Aktionsbündnis gegen AIDS

Update zu Aspekten globaler Diskriminierung (Quelle UNAIDS Bericht)

  • 82 Länder kriminalisieren Formen der Nicht-Offenlegung des HIV Status, Übertragung und Aussetzung von HIV
  •  103 Länder kriminalisieren Sexarbeit
  • 108 Länder kriminalisieren Drogenkonsum oder –Besitz
  •  ca. 30 Länder deportieren Menschen aufgrund von HIV (Quelle: https://hivtravel.org)
  • ca. 50 Länder haben diskriminierende Bestimmungen zu Einreise und Aufenthalt für Menschen mit HIV (Quelle: https://hivtravel.org)
  • 76 Länder kriminalisieren und diskriminieren Schwule und andere LGBTI-Communities (https://ilga.org) Quelle: Fact Sheet zu Welt AIDS Konferenz 2020 http://www.unaids.org

Quellen:

UNAIDS Bericht zur globalen AIDS Epidemie: https://aids2020.unaids.org/report/
Quelle: Fact Sheet zur Welt AIDS Konferenz 2020 http://www.unaids.org
Fact sheet - Latest global and regional statistics on the status of the AIDS epidemic. (unaids.org)

 Übersetzung aus dem Englischen und Ergänzung

Aktionsbündnis gegen AIDS

Rungestr 19

19179 Berlin

Mail: Info@aids-kampagne.de

Aktionsbündnis gegen AIDS, 2024