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G7 Gipfel Elmau

G7 dürfen sich nicht von Aids abwenden

Die G7 wollen drängende Probleme bei globaler Gesundheit angehen, vernachlässigen aber Epidemien wie HIV und Aids, die noch immer verheerend sind. Dabei ist heute klar: Ein Ende von Aids bis 2030 ist möglich, wenn die politische und finanzielle Unterstützung verstärkt wird – gerade von den sieben Ländern mit den größten Volkswirtschaften der Welt.

„Rund 14 Millionen Menschen benötigen heute Zugang zu antiretroviralen Medikamenten, mit denen sie ein gesundes Leben haben könnten. Viele der Medikamente, die es für Erwachsene gibt, existieren nicht für Kinder und nur etwa zwei Drittel der schwangeren Frauen mit HIV haben Zugang zu Medikamenten, die das Risiko einer HIV-Übertragung von Mutter-zu-Kind fast vollständig verhindern können“, sagt Klaus Koch, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS. „HIV und Aids führen zu millionenfachem menschlichen Leid und sind ein wesentliches Entwicklungshemmnis“, so Koch weiter.

Gerade in dem Jahr, in dem die Vereinten Nationen die zukünftige globale Nachhaltigkeits- und Entwicklungsagenda verabschieden, ist es wichtig, dass die G7 sich zu einem Ende von Aids bis 2030 in der Abschlusserklärung des Gipfels bekennen und damit wichtige Impulse geben. Dazu gehört auch, dass die G7 ihre vollständige Unterstützung für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) leisten. Es ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente für Präventions- und Behandlungsprogramme zu den drei großen Epidemien. 

„Es ist notwendig, kohärent und folgerichtig, wenn sich die Bundeskanzlerin dafür einsetzt, dass die G7 ein gemeinsames Bekenntnis zu einem Ende von Aids bis 2030 abgeben. Wenn die G7 dieses Jahr Maßnahmen zur Gesundheitssystemstärkung, Forschung zu vernachlässigten Krankheiten und zu Anti-mikrobiellen Resistenzen beschließen, dann darf es nicht davon ablenken, eine jahrzehntelange desaströse Epidemie jetzt endlich zu besiegen“, sagt Koch, „denn das ist möglich und nötig“.

Schon 2005 beim Gipfel in Gleneagles haben sich die G8 dazu verpflichtet, allen Menschen Zugang zu HIV-Prävention, Behandlung, Betreuung und Pflege zu ermöglichen. In Erklärungen der nachfolgenden G8-Gipfel wurde das immer wieder unterstrichen – insbesondere von Kanzlerin Merkel in Heiligendamm 2007. Damals war noch nicht klar, dass verstärkte Investitionen in Prävention, Diagnostik und Behandlung sowie der Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung zum historischen Ende von Aids führen können. 

Das Aktionsbündnis gegen AIDS fordert Kanzlerin Merkel und die G7 auf, HIV und Aids sowie andere Epidemien nicht zu vernachlässigen, sondern dazu beizutragen, dass ein Ende von Aids bis 2030 erreicht wird.

Aktionsbündnis gegen AIDS, 2024