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Das Aktionsbündnis gegen AIDS auf den evangelischen Kirchentagen

HIV – Ist das noch ein Thema?

Der Stand vom Aktionsbündnis gegen AIDS bei den Kirchentagen

Das Aktionsbündnis war wie immer mit einem Stand bei den evangelischen Kirchentagen vertreten, dieses Jahr in Nürnberg beim „Markt der Möglichkeiten“. Warum nicht nur die vielen Menschen, die an den Stand kamen, um zu fragen, ob HIV noch ein Thema sei, sondern auch die Position des Standes in Halle vier, ganz hinten, zeigt, wie sehr das Thema HIV und AIDS in den Hintergrund der Köpfe der Menschen geraten ist und wie wenig wichtig HIV vielleicht in den Augen der Veranstaltenden zu sein scheint. Ein subjektiver Meinungsbericht.

Die evangelischen Kirchentage 2023 in Nürnberg waren zweifellos ein außergewöhnliches Ereignis, das Tausende von Menschen zusammenbrachte, um gemeinsam ihren Glauben zu feiern und über wichtige Themen unserer Zeit zu diskutieren. Die Bandbreite der angebotenen Vorträge und Diskussionen war überzeugend. Renommierte Referierende aus Theologie, Politik, Wissenschaft und Kultur sprachen über aktuelle Herausforderungen wie soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und interreligiösen Dialog. Die Inhalte waren vielfältiger denn je und sehr anregend.

Am Stand vom Aktionsbündnis gab es neben reichlich Infomaterial und einer Breite verschiedener Publikationen auch ein Quizz und eine Mitmachaktion, um mit den Besuchenden ins Gespräch zu kommen. Die Mitmachaktion war einfach gehalten; es wurde an einem Holzherzchen gezogen (unsere Herzensangelegenheit), dass an einer Schnur befestigt war und eine Frage gestellt. Nach den ersten Durchläufen wurde schnell klar, dass Fragen wie „Wo kann man sich testen lassen?“, oder „Was ist PrEP?“ (Präexpositionsprophylaxe) zu schwer waren und die Quizz Partner*innen meist keine Antwort wussten. Daraufhin wurde die Frage was denn der Unterschied zwischen HIV und AIDS sei der Gesprächsöffner. Nicht nur um den Kenntnisstand der Teilnehmenden einordnen zu können und welche Anschlussfragen gestellt werden können, sondern auch um den Befragten vor Augen zu führen, wie sehr die Auseinandersetzung mit der Thematik bei ihnen selbst in den Hintergrund gerückt ist. Weniger als die Hälfte der Menschen konnte den Unterschied nennen. Mehrmals am Tag kam die Frage auf, ob HIV und AIDS tatsächlich noch „ein Thema“ ist und ob mittlerweile keine Impfung gefunden wurde.

So erschreckend die Antworten zum Teil ausfielen, umso schöner war es ins Gespräch zu kommen und daran zu erinnern und die Thematik wieder in den Fokus zu rücken, um Bewusstsein und Verständnis wieder zu fördern. So gab es beispielsweise eine Gruppe jugendlicher Frauen, die sich den Herzensangelegenheiten gestellt haben und danach mit Infomaterial versorgt wurden und diese gemeinsam im Zelt vorm zu Bett gehen gemeinsam durchgelesen haben, da sie der Meinung waren, sie hätten zu viel aus dem Sexualkunde-Unterricht wieder vergessen. Am nächsten Tag kamen sie wieder mit noch mehr Freund*innen um sich weiteren Fragen zu stellen und ihr neu gewonnenes Wissen zu testen. Begegnungen wie diese gab es öfter, besonders beim jugendlichen Publikum.

Auch wenn es ernüchternd war festzustellen, dass HIV und AIDS sehr in den Hintergrund der Köpfe der Menschen geraten ist, umso wichtiger war es vor Ort zu sein, ins Gespräch zu kommen und an die Thematik zu erinnern.

Wir bedanken uns ganz besonders bei den Ehrenamtlichen für ihren wertvollen Beitrag am Stand. Ihr Einsatz und ihre Bereitschaft ihre Zeit und Energie in unsere gemeinsame Arbeit zu stecken hat die Atmosphäre am Stand geprägt.

Genauere Eindrücke zu den Kirchentagen gibt es auch auf unserem Instagram Kanal unter dem Story Highlight „Kirchentage“, wo ein kleines Online-Tagebuch geführt wurde.

Kontakt:

Sophie Meier

meier@aktionsbuendnis-aids.de

Weiterführende Links:

https://www.instagram.com/aktionsbuendnisgegenaids/

Aktionsbündnis gegen AIDS, 2024