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Informiert 2024

Ausgabe anlässlich der Internationalen Aids Konferenz in München

Die 25. Welt-Aids-Konferenz (IAC) wird vom 22. bis 26. Juli 2024 in München stattfinden. Erwartet werden 15.000 Teilnehmende aus der ganzen Welt. Das Motto der Konferenz lautet „Put People First". Mehr als drei Jahrzehnte sind vergangen, seit die letzte Welt-Aids-Konferenz in Deutschland stattfand (1993). BMG, BMZ und GIZ organisieren auf der Konferenz in München einen Pavillon mit verschiedenen Veranstaltungen, an deren Durchführung auch das Aktionsbündnis gegen AIDS beteiligt ist. Anlässlich der internationalen Aids Konferenz in München veröffentlichen wir eine Sonderausgabe unseres Periodikums Informiert. Die Ausgabe ist in Deutscher und in Englischer Sprache erhältlich und steht unten zum Download bereit. Wir bedanken uns bei allen, die in der Entwicklung der Informiert eingebunden gewesen sind!

Liebe Freund*innen des Aktionsbündnis gegen AIDS,

„Eines Tages wird die Aids-Krise vorbei sein. Erinnert euch daran“, sagte der schwule HIV-positive ACT-UP-Aktivist Vito Russo 1988 in seiner berühmten Rede „Why We Fight“ („Warum wir kämpfen“).1 „Und wenn der Tag gekommen und gegangen ist, werden Menschen lebendig sein auf dieser Erde, queere Menschen und hetero Menschen, Männer und Frauen, Schwarz und weiß, welche die Geschichte hören werden, dass es einst eine schreckliche Krankheit gab in diesem Land und überall auf der Welt, und dass eine tapfere Gruppe Menschen aufstand und kämpfte und in einigen Fällen ihr Leben ließ, so dass andere Menschen leben
und frei sein können.“ 

Heute, 36 Jahre später, ist die Aids-Pandemie noch immer nicht vorbei – und dies, obwohl es jetzt Medikamente gibt, die 1988 noch nicht verfügbar waren. 630.000 Menschen starben im Jahr 2022 an den Folgen von Aids. Seit dem Start der Epidemie verloren etwa 40,4 Millionen Menschen ihr Leben durch die Folgen von Aids. Die erste International AIDS Conference fand im Jahr 1985 in Atlanta, USA, statt. Sechzehn Jahre später gründete sich das Aktionsbündnis gegen AIDS, das neben HIV/Aids auch einen Fokus auf Malaria und Tuberkulose hat. Wir setzen uns ein für die Auflösung gesellschaftlicher Ungleichheit, Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV und die Verwirklichung Allgemeiner Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage, UHC). Uns ist globale Gerechtigkeit wichtig. Es ist zentral für uns, dass alle Menschen einen bezahlbaren Zugang zu Medikamenten haben, dass Deutschland seiner Rolle als starker Industriestaat gerecht wird und sich an der Mobilisierung der notwendigen Finanzmittel zur Umsetzung des gesundheitsbezogenen Ziels für nachhaltige Entwicklung (SDG3) fair beteiligt. Daher ist die diesjährige Ausgabe auch orientiert an der Arbeit des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM), UNAIDS und der globalen Gesundheitsfinanzierung. Im Gegensatz zu der Zeit Vito Russos, der 1990 an den Folgen von Aids starb, kann Aids heute besiegt werden. Ob die Aids-Pandemie eines Tages tatsächlich vorbei ist, basiert auf politischen und wirtschaftlichen Prioritäten. Das Aktionsbündnis setzt sich dafür ein, die politischen Entscheidungen in dieser Hinsicht voranzutreiben.

Wir bedanken uns bei allen Autor*innen, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben und wünschen eine anregende Lektüre!

Klaus Koch, Tilman Rüppel & Sylvia Urban
Sprecher*innenkreis des Aktionsbündnis gegen AIDS

Aktionsbündnis gegen AIDS, 2025