Solidarität mit der WHO
Aktionsbündnis unterstützt Erklärung des Geneva Global Health Hub
Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist Mitglied des Geneva Global Health Hub (G2H2). Als Erstunterzeichnende haben wir die durch das G2H2 initiierte und am 09. April 2020 veröffentlichte Erklärung “Time to rally behind the World Health Organization” unterstützt. Der beispiellose Ausbruch des neuen Coronavirus stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut in den Mittelpunkt des weltweiten öffentlichen Handelns für Gesundheit. Unabhängige globale Gesundheitsexpert_innen in Ländern auf der ganzen Welt heben die die Bedeutung der WHO in Bezug auf globale Krisen im Bereich öffentlicher Gesundheit hervor. Dies sowohl in Bezug auf Transparenz als auch auf die Aktualität von Empfehlungen und Entscheidungen. Angesichts der heftigen Kritik am Umgang mit der Ebola-Krise in Westafrika 2014/15, der H1N1-Influenza-Pandemie 2009 und dem SARS-Ausbruch 2003 ist dies eine erhebliche Leistung. Die WHO hat in Bezug auf Ihre Arbeit als koordinierende Agentur der Vereinten Nationen für globale Gesundheit großen Fortschritte gemacht
Die schweren, durch den US-Präsident Donald Trump erhobenen Anschuldigungen und die Drohungen, die WHO-Finanzierung zurückzuhalten, können nur als Wahlkampf und Schuldzuweisungsspiel einer Regierung verstanden werden, die andere für ihren eigenen Mangel an Verantwortung und das Versäumnis, die Krise zu verhindern und zu bewältigen, zum Sündenbock macht. Wir verurteilen diese Tirade gegen die WHO als haltlos und inakzeptabel, insbesondere in einer so kritischen Situation, die Solidarität erfordert.
Wir sind der Meinung, dass es den Regierungen, einschließlich der der Vereinigten Staaten, mehr darum gehen sollte, sicherzustellen, dass in diesen schwierigen Zeiten alle die an vorderster Front Dienstleistungen für die Öffentlichkeit erbringen, mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet werden sollten. Der beunruhigende Zustand des öffentlichen Gesundheitssystems in den Vereinigten Staaten hat absolut nichts mit den Phantomvorwürfen zu tun, die der Präsident des Landes jetzt gegen die WHO erhoben hat.
Die WHO ist nicht perfekt, und ihre wissenschaftlichen, normativen und politischen Orientierungsfunktionen müssen gestärkt werden. Allzu oft verhindern geopolitische Konflikte eine starke autonome WHO, die das Versagen der Mitgliedsstaaten anprangert, ihren wissenschaftlich fundierten Ratschlägen und Empfehlungen zu folgen. Es ist höchste Zeit, dass alle WHO-Mitgliedstaaten den immensen Wert der Organisation anerkennen und unterstützen, indem sie die vor uns liegenden gesundheitlichen Herausforderungen, verursacht durch Klimawandels und anderer Bedrohungen, umfassend angehen, anstatt ihre eigenen Fehler als Vorwand zu benutzen, um die führende Rolle der Organisation beim Schutz der globalen Gesundheit weiter zu schwächen.
Heute, da die Coronavirus-Krise in vollem Gange ist und die WHO und ihre Mitarbeiter_innen auf allen Ebenen die Führung bei der globalen Reaktion auf die öffentliche Gesundheit auf absolut engagierte und glaubwürdige Weise übernehmen, ist unsere Botschaft an die Kolleg_innen der Zivilgesellschaft, an die globale öffentliche Gesundheitsgemeinschaft und an alle politischen Führer_innen einfach:
Dies ist die Zeit, um auf Multilateralismus, Solidarität und wissenschaftsbasierter Gesundheitspolitik auf globaler und nationaler Ebene zu bestehen. Dies ist die Zeit, sich hinter der WHO zu versammeln
Den gesamten Text der Erklärung finden sie hier: http://g2h2.org/posts/time-to-rally/