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Tuberkulose und rechte Propaganda gegenüber Einwanderern

tuberkulose und rechte propaganda

Das Robert Koch Institut (RKI) tut das was es immer tut. Qua Auftrag kümmert es sich um die Erfassung von übertragbaren Krankheiten, stellt Trends fest und interpretiert diese. Als das staatliche epidemiologische Institut Deutschlands ist es so etwas wie das Gegenstück des amerikanischen CDC (Center for Disease Control and Prevention). Dass das RKI in die Schlagzeilen gerät kommt eher selten vor. Was mit den erfassten Daten gemacht wird, entzieht sich sehr wahrscheinlich dem direkten Einfluss des Instituts, Grund genug, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Dieser Beitrag analysiert, wie Daten des RKI durch rechte und faschistische Medien aufgenommen werden, um rassistische Propaganda gegen Einwanderer zu verbreiten.

Aus dem RKI Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose (TB) in Deutschland für 2015 geht hervor, dass in 2015 insgesamt 5.865 TB Fälle registriert wurden, was einer Inzidenz von 7,3 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner entspricht. Die Fallzahlen, heißt es in der Einleitung des Berichts, seien um 29% höher als in 2014. Nachdem sie einige Jahre stagniert hätten, sei seit 2013 ein Anstieg zu beobachten, seit 2015 ein deutlicher. Die Analyse nach Staatsangehörigkeit ergebe, dass bei ausländischen Staatsbürgern die TB Inzidenz mit 50,3 pro 100.000 Personen 20-mal so hoch sei als in der deutschen Bevölkerung (Inzidenz 2,5). 34,1% aller Erkrankten seien deutsche Staatsangehörige, 65,9%  ausländische Staatsbürger. Unter den Ausländern betroffen seien im Vergleich eher Männer mit jüngerer Altersstruktur. Das RKI erklärt den Anstieg der TB Inzidenz mit den gegenwärtigen Migrationsbewegungen und kommt zu dem Ergebnis, dass neben den gesetzlich vorgeschriebenen Screeningmaßnahmen bei Asylsuchenden, vor allem auch Umgebungsuntersuchungen im Umfeld von infektiösen Patienten besonders wichtig seien. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen – man könnte ja auf die Idee kommen, die sofortige Abschiebung TB Erkrankten zu fordern – konstatiert das RKI, dass diese Maßnahmen nur dann effektiv und erfolgreich seien, wenn die dabei entdeckten Krankheiten anschließend auch einer adäquaten Behandlung zugeführt würden. Die Erkrankung wäre nach wie vor ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsproblem, welches sich zunehmend auf Risikogruppen konzentriere. 

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Aktionsbündnis gegen AIDS, 2024